Homeserver – Banana Pi

Unser Homeserver ist in 2017 ein Raspberry Pi 3. Davor gab es aber schon einige Umstellungen. Hier wird berichtet, wie sein Vorgänger, ein Banana Pi, eingeführt wurde…

Nun (Herbst 2014) war es soweit, dass unser Hausserver auf einen Banana-Pi umgerüstet wurde. Die Allwinner-A20-Architektur bringt etwas mehr Performance als beim originalen Pi vorhanden. Neben einem Dual-Core stehen höhere Taktung, doppelter Arbeitsspeicher, GigaBit-LAN, eine Infrarot-Schnittstelle und ein SATA-Anschluss zur Verfügung. Da das Teil nunmal „alles“ steuert, lag ein Upgrade der Hardware nahe.

Die Beschaffung war dann auch relativ einfach, da der Banana nicht ganz so nachgefragt ist. In Punkto Preis-Leistung gab es aber keine wirkliche Alternative zu „sonstigen“ Anbietern und besonders attraktiv war die Tatsache, dass eine gewisse Kompatibilität zu Zusatzhardware und Software des Raspberry-Pi besteht. Denn wir wollten ja wirklich alle Aufgaben in unzähligen Skripten des bisherigen Servers migrieren. Vorab: Das gelang dann letztendlich auch, denn an Peripherie gab es nicht viel und alles andere wie HTTP-Server, FHEM-Server usw. war durchaus umzusetzen. Und deshalb läuft auch wieder ein Wheezy-Raspbian, was die beste Kompatibilität mitbringt. Gebootet wird von SD-Karte, jedoch haben wir jetzt eine SSD zur Verfügung, mit mehr Platz und Schnelligkeit im Vergleich zu diversen USB-Sticks.

Dort speichern wir unsere Sicherungen, welche von Clients im Netzwerk eingehen. Hosten als Fileserver alles, was so bereitstehen soll und stellen Datenbanken und ein Shared-Verzeichnis für unseren Webserver bereit. Große Logdateien finden hier auch ihren Platz.

Aber zurück zur Neueinrichtung des Systems. Hier schließen wir das Teil erst einmal an und verbinden einfach ein HDMI-Kabel mit zum Beispiel PC-Monitor oder Fernseher. Nachdem ein Standard-Image (Wheezy) von der BananaPi/Lemaker-Seite besorgt wurde, kann man zum ersten Mal booten und die Ausgaben auf dem Bildschirm beobachten. Danach Peripherie schrittweise anschließen und testen.

Die Community für den Banana ist nicht allzu groß, aber man kann durchaus einige Dokumentation und Information aus den Quellen des Raspberry oder aus Debian-Quellen verwenden. So zu den technischen Gegebenheiten. Der Stromverbrauch des A20 liegt dann auch nur bei etwa 4,5 Watt und es braucht 1700mA nur „zur Sicherheit“. Denn man hat intern divers optimiert und vor allem kurze Wege geschaffen, so dass es für kaum ein Gerät noch einen Hub mit Stromversorgung braucht und man direkt an die USB-Ports anstecken kann (WLAN-Adapter, Kamera, Tastaturadapter, Sticks etc.). Der SATA-Anschluss wird noch durch einen zweipoligen Stromanschluss komplettiert, für welchen man einen Adapter nutzt, um eine SSD-Platte oder konventionelle Festplatte anzuschließen.

Vorsicht hier bei der Benutzung von fertigen Kabeln mit Konnektor, hier muss man „Schwarz und Rot“ vertauschen und beim Anschluss etwas aufpassen. Unser Server nimmt wie gewohnt im Arbeitszimmer Platz und hat einen freien Aufbau, kein großes Gehäuße drumherum. In der Grundplatte sind Festspeicher und ein zusätzlicher Temperatursensor (über I2C) platziert, nebst allen unschönen Verkabelungen. Wie zum Beispiel zur LCD-Anzeige. Auf diese wollten wir nicht verzichten, um direkt (ohne das irgendwo Monitor oder ssh-Shell gebraucht werden) Informationen anzuzeigen. Natürlich ist alles schön lackiert und mit Liebe aufgebaut worden.

Im Ergebnis geschehen die diversen Aufgaben durch den neuen Hausrechner wirklich flotter im Vergleich zur Vorgänger-Version. Obwohl ich dem Raspi selbstredend treu bleiben möchte, stellt die Entwicklung des Banana (hat nichts mit der Foundation in England zu tun) eine gewisse Alternative dar. Hier geht es auch nicht unbedingt um Lehrzwecke und Low-Preis, es wurde also kurzfristig neue Hardware verbaut, die in der Performance mit teuren Produkten locker standhält. Und das Ganze auf nachwievor „fast“ Scheckkartengröße. Damit ist der Banana echt beeindruckend, damit zu arbeiten und eigene Projekte zu realisieren, macht richtig Spaß…

Anfang 2015 gab es ein neues Servergehäuse. Und das kommt daher mit dem gewohnten Banana Pi und neuem OLED. Ein bisschen einfacher und trotzdem nett anzusehen sollte alles sein.

Zuerst einmal nutzen wir ein transparentes Gehäuse, passend für den Banana. Das kann man sich online beschaffen und es unterscheidet sich natürlich zum Raspberry.

In einer mit Stichsäge ausgeschnittenen Öffnung versenkt sich die Rechnerumhausung jetzt plan zur Oberseite der Grundplatte. Bei uns ist diese mit gebürstetem Aluminium überzogen. Zusammen mit dem diversen Lichterspiel der LEDs des Pi macht alles also auch optisch was her.

Die Platte kriegt mittels Füßen Abstand nach unten, denn es braucht noch Platz, diverse Peripherie wie SSD und USB-Hub unterzubringen. Kleines Highlight ist die Steckplatine auf der Unterseite, zu der erst II2 und spaeter SPI-Bus verkabelt wurden. Damit man später etwa diverse Sensoren ganz einfach verbinden kann. Im Bild dann ein Luftdruck/Temperatursensor, welchen wir auch für verschiedene Zwecke nutzen.

Schaut man von oben auf das fertige Gerät, fällt einem noch das Display auf. Auf dem 128×32 OLED werden derzeit Raum- und CPU-Temperatur angezeigt. Auf der Suche nach einem passenden, preiswerten Display kann man auch schon ‘mal in Konflikt kommen, wenn man kein Original wie z.B. von Adafruit gekauft hat. Somit empfehlen wir auch, genau das zu tun.

Kann man beim Raspi II2 oder SPI-Bus zum Verbinden nutzen, so ist man beim Banana (wie bei unserem Server) auf den II2-Bus auf Grund diverser Einschränkungen festgelegt. Hat man dann noch ein 128×32-Modell von Sainsmart (blau, wie im Bild), so kann man immer noch die Adafruit-Libraries nutzen. Diese gibt es mit SSD1306-Baustein. Ein Weißes gibt es aber eher nur mit 128×64 Pixeln. Dort aber ist bei Drittanbietern oft ein anderer Controller (SH1106) verbaut, so dass genannte Libraries nicht funktionieren und man bis auf die ersten Zeilen nur “Schnee” abgebildet kriegt. Also am besten vorher informieren, zu welchem Display der eigene Rechner passt…

Das werden wir sicher noch näher dokumentieren. Jedenfalls läuft unsere Hausautomationshardware auf Basis Banana-Pi mit HTTPS-, FTP-, Samba-, FHEM-Server, Wiki, dem CUL-Stick für Homematic und dem LaCrosse-Interface für sonstige Sensoren wieder einwandfrei. Und dient uns auch im neuen Gehäuse nach wie vor als unsere universelle Schaltzentrale im Haus…

Swen Hopfe

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