Wetterstations-Empfänger

Ziel war, von preiswerten Sensoren, wie sie für Wetterstationen eingesetzt werden (LaCrosse oder Ti+ Protokoll), Temperatur und Luftfeuchte zu empfangen und die Werte dann für den eigenen FHEM-Hausautomationsserver und sonstige Zwecke (wie im Bild der Webcam) zu verwenden.

Ein fertiger „Jeelink“-Stick kann mit solchen Sensoren, wie für Technoline-Wetterstationen gebräuchlich, kommunizieren. Aber den wollen wir mit unserem Eigenbau ersetzen, weil preiswerter und mit voller Kontrolle über die Firmware. Um derlei Technoline-Sensoren wie dem TX29DTH-IT abzufragen, wird unter FHEM auch ein Jeelink-Stick vorgeschlagen. Dieser kann verschiedene Images tragen, so auch das für 868-Mhz-Geräte passende. Ist aber etwas teuer, so dass wir diesen durch einen Arduino ersetzen wollen. Die Teile dazu, also den Nano V3 und die 868MHz-Sende-Empfangs-Platine kriegt man wesentlich billiger wie den Jeelink-Adapter für 135 Euro.

An den RFM12-Sender müssen Stifte angelötet werden, um ihn auf einer Steckplatine zuverbauen.

Das Rastermaß der Einkerbungen unseres RFM12 passt nicht ganz zur Platine, aber mit etwas Abweichung kann man leben. Man braucht auf der Steckplatte effektiv sechs Anschlüsse auf jeder Seite des Bausteins. Und unter einer Lupe mit Beleuchtung geht alles besser. Bei mir ein älteres Modell aus dem Maschinenbau-Fundus zu Hause. Leistet aber gute Dienste und für SMD-Aufbauten sowieso unumgänglich.

Solltet ihr euch einen „preiswerten“ Arduino Nano aus Asien beschafft haben, dann hat der mitunter einen USB-Baustein verbaut, welcher sich unter Windows (und sonst auch) mit der PID=0000 meldet. Habt ihr einen von „Prolific Technology“ dann klappt unter Linux alles sofort, andere machen mitunter Probleme. Am besten natürlich, man arbeitet mit dem „Original“. FTDI hat kürzlich auch neue Windows-Treiber in Umlauf gebracht, welche die PID immer wieder auf „Null“ zurücksetzen, aber dazu im Folgenden mehr… Auf Grund dessen schlägt jedenfalls die automatische Treiberinstallation erstmal fehl.

Das Gleiche wie oben meldet auch USB-View, das Tool ist aber ziemlich cool und erkennt wenigstens den Vendor „FTDI“. Wie die Jungs von mikrocontroller.net (Seite, auf der man mindestens als Leser sein sollte) sagen, funktioniert bei der Treiberinstallation aber „Aus Liste von … installieren“.

Das stimmt. Im vorliegenden Fall muss man das aber zweimal machen (für „Serial-Converter“ und „Serial-Port“) und die alten Treiber aus der Distribution der (alten) Arduino IDE 1.05 nehmen. Zu kontrollieren im Gerätemanager.

Dann ist Windows sauber und man kann oben genannte Arduino-IDE starten und das für die Temperature/Humidity-Sensoren geeignete TIplus-Sketch laden (es gibt mehrere auf sourceforge).

Und der serielle Monitor zeigt dann die Werte vom an den Nano angeschlossenen RFM-Board von irgendeinem einem Wetter-Sensor aus der Nähe. Die erste Hürde also geschafft.

Mein kleiner Pi als Hausserver hat aber Linux (Debian). Ich brauche also noch den Programmer, um die richtige PID auf das Gerät zu schreiben.

Die neue Version „FTProg“ funktionierte nicht, aber die alte „MProg“ einwandfrei. Mit diesem Tool tut sich der Hersteller dann eigentlich auch keinen Gefallen. Und wenngleich hier für diverse Produkte aus Fernost Kommentar abgegeben wird, steht für uns fest: Kauft bitte das Original!

MProg erkennt im Gegensatz zu den Aussagen in diversen Foren die chinesische UART korrekt (Da gibt es bestimmt noch Varianten) und man kann den EEPROM mit der „originalen“ PID 6001 überschreiben.

Das ergibt dann laut lsusb ein bekanntes USB-Device. Und mit dmesg kann man sehen, dass usbcore nicht rummeckert und ein anspechbares Gerät an ttyUSB0 daraus macht.

Und das Log meines fhem-Servers, welcher die Sensoren und Aktoren im Haus bedient, glaubt nun, einen Jeelink-Stick angeschlossen zu sehen.

Das war ja Sinn des Eigenbaus. Welcher noch offen verdrahtet auf der Steckplatine ist und aber nun im Dutzend die „billigen“ Technoline-Sensoren (EUR 10.90 vs 39.90 von Homematic/eq3) abfragen kann. Jetzt noch der endgültige Aufbau…

Macht man das dann noch „richtig“, entwirft ein entsprechendes PCB- und sonstiges Design, dann sieht das Ganze wie ganz unten aus.

Wichtig: Guten Standort, etwas entfernt von sonstigen Signalquellen wählen (langes USB-Kabel) und auf die Antennlänge achten.

Dann klappen die Reichweiten und es funkt zum eigenen Sensor (am besten an der Nordseite vom Haus) und empfängt mitunter auch noch mehr aus dem 868MHz-Band aus der Nähe…
Swen Hopfe

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