Olympus OM2

Und weiter in der Analogfotografie. Im Osten wie Westen Deutschlands wurde man bei guten Modellen fündig, wie in Japan auch.

Olympus OM2

So gibt es bei mir neben Exa 1a und 1b auch eine Olympus OM2. Im Unterschied zur sparsamen Exa hatte die Olympus wie die meisten Spiegelreflex einen separaten Verschluss zusätzlich zum Umlenkspiegel, so dass man auch ohne aufgezogenen Filmtransport-Hebel schon alles durch das Objektiv sehen konnte.

Und man konnte kleinere Belichtungszeiten wie bis 1/1000 realisieren. Eine Besonderheit der ersten Kameras vom Hersteller aus Übersee war, dass man dafür einen Einstellring um die Objektivöffnung nahe am Gehäuse vorgesehen hat.

Die OM-Serie bot damals die kompaktesten Spiegelreflex. Der Objektivanschluss vom OM-System war die Keimzelle der Micro-Four-Third-Kameras, deren MFT-Konsortium als Alternative zum Vollformat heutzutage auch noch alles drumherum definiert.

Zoom-Objektiv

Im Handel sind gute Modelle der frühen Olympus-OMs hierzulande rar, so war meine ein Import aus Japan. Ein erstes Objektiv, zusätzlich zum 50mm-Kitobjektiv (damals hat man noch nicht von „Kits“ gesprochen, eher vom „gängigen Standard“), hatte ich mir separat bei einem hiesigen Händler bestellt. Zudem waren Zoom-Objektive damals nicht so häufig, eher eine Besonderheit. Mit meinem 35-70 F4 von Zuiko bin ich also echt zufrieden, wo es doch im Alltag alles gut abdeckt.

Belichtungssteuerung

Schön, dass die OM2 schon einen internen Belichtungsmesser an Board hat. Somit ist sie zur OM1 zwar noch eine rein mechanische Kamera, braucht aber zum Betrieb vom Belichtungsmesser nun zwei elektrische Knopfzellen. Wie damals vorgesehen, gibt es die in der Silber/Ag-Variante nun nicht mehr, da kann man aber aktuellen Ersatz einsetzen. Manche sagen, dass neuere Batterien die Strich-Anzeige im Sucher verfälschen. In den Tests hat sich herausgestellt, dass man besser etwas unterbelichtet. Trotzdem finde ich den internen Messer natürlich als super Hilfsmittel.

Und der wird auch nach innen angezapft, damit ist in der OM2 die Automatik realisiert. Führend ist die Blende am Objektivring (A-Aperture/Blendenvorwahl), in der Automatikstellung stellt die Kamera nun die entsprechende Belichtungszeit selber automatisch ein und man kann bei sinniger Blendenvoreinstellung „einfach abdrücken“. Eine supi Innovation der damaligen Zeit. Die umgekehrte Einstellung (S-Shutterspeed) konnten die damaligen Kameras noch nicht leisten, erst als auch die Objektive steuerbar waren. Bei zwischenzeitlich leeren Batterien kann es leider dazu kommen, dass der Aufzug klemmt. Dazu hat man vorgesehen, den Belichtungszeitenring bis zum linken Anschlag zu drehen, wo man anschließend wechseln kann.

Bedienung

Ein besonderes Merkmal der OM2 war das Stellrad zur Unter- und Überbelichtung auf der Gehäuseoberseite. Die wirken permanent, wenn man wie gerade beschrieben im A-Modus fotografiert.

Von mir nie genutzt, das justiere ich lieber in der manuellen Einstellung selber. Ansonsten stellt man dort auch die Filmempfindlichkeit nach ASA ein. Der Auslöseknopf ist bei der Olympus wie bei vielen oben angebracht, bei den Exas jedoch vorn. Dadurch konnte man beim Drücken nicht Verreißen, weil die Bewegung in Bezug auf verwackelte Fotos von vorn nicht so schlimm ist, wie die von oben nach unten.

Nach dem Einlegen vom Film zieht man wie bei allen am besten zweimal durch, so dass aus der Kassette auch wirklich ein neues und unbelichtetes Stück kommt. Bei der OM ist da die Anzeige nicht ganz korrekt. Steht sie am Ende im winzigen Schaufenster auf „36“, darf man noch ein letztes Foto machen. Dann aber Zurückspulen, damit die Transportspur vom Film nicht beschädigt wird. Um den Deckel zu öffnen, zieht man das Transportrad auf der linken Seite.

Und wer sich schon einmal gefragt hat, was der Einschub auf der Rückseite soll. Der ist nur Zettelspender, um sich zu merken, was man gerade für einen Film eingelegt hat…

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