RFID / NFC

Objekte divers zu kennzeichnen, kann verschiedene Gründe haben. Da ist einmal das Ziel der Unterscheidung oder der Wiedererkennungseffekt. Oder man möchte genauer kategorisieren oder zusaetzliche Information anbringen. Wir alle kennen die Labels auf Waren, die an der Kasse „entwertet“ werden müssen, damit die Packung am Gate nicht als gestohlen gemeldet wird.

Und hier sind wir auch schon beim Thema Interaktion, die durch viel intelligentere Tags erst möglich gemacht wird. Im Gegensatz zu Chipkarten oder anderem sprechen wir hier nicht ueber ein fertiges Produkt, welches der Nutzer zur Authentisierung mit sich führt, sondern um Dinge des allgemeinen Bedarfs, welche mit dem Tag kombiniert werden.

Dazu werden reale Objekte mit RFID-Technik oder zumindest einem statischen Barcode oder 2D-Code versehen. Die darüber verfuegbare (und zumindest innerhalb des Systems eindeutige) Kennung wird dazu genutzt, weitere Information offenzulegen. Ein gängiges Beispiel dafuer sind bereits eine Reihe von Anwendungen, typisch z.B. rund um die Bibliothek und die Kennzeichnung von Büchern, die über die Ausleihzeit abgerechnet werden. Einen Schritt weiter ergibt sich durch die Möglichkeit, an einem Informationsterminal über das jeweilige Produkt (hier: Buch) selbstständig Informationen abrufen zu können.

Interessanter noch, dies auf Dinge wie Exponate in Museen oder Produkte aus dem Handel auszuweiten. Dies ist derzeit im Gange, zur Verknüpfung mit Information stehen einmal die Daten der Hersteller, aber auch das gesamte Internet zur Verfügung. Neben der „Auskunft“ ueber das „Ich“ des Objekts wird natürlich weitergedacht, so zum Beispiel Inventuren über den Bestand an getagten Geräten vorgenommen.

Aber bleiben wir doch im Folgenden bei den elektronischen Tags, die ein Objekt erst richtig „smart“ machen, denn diese bieten gegenüber einem statischen Code wesentliche Vorteile. Ist der Tag bspw. ein Transponder mit NTAG, Mifare oder DESfire-Chip, dann steht Speicherkapazität zur Verfügung, Daten können verschlüsselt abgelegt und verschiedene Anwendungen von einander abgegrenzt werden. Ist das Gegenüber ein kontaktloser Controller (Mikroprozessor), dann kann man mit dem so bestückten Objekt richtig interagieren und komplexe Abläufe möglich machen.

Das was durch NFC an Rahmen für die Nahfeldkommunikation innerhalb der RFID-Welt dafür spezifiziert wurde, wird sich noch erheblich weiterentwickeln. Heute stehen dort fertige Objekte über NDEF wie etwa URIs, Kontakte oder Freitext zur Verfügung, welche sich auf einfache Art und Weise auf den Tags kodieren und wieder abrufen lassen. Smartphones mit NFC werden zum Lesegerät, welches sich entsprechende Informationen vom getagten Objekt zieht und auf eine Website weiterleitet oder einen neuen Adressbucheintrag anlegt. Und das funktioniert in der NFC-Welt auch peer-to-peer zwischen zwei Tablets beispielsweise, wenn z.B. Kontakte ausgetauscht werden sollen…

Outdoor müssen entsprechende Transponder mitunter auch wetterrobust und auch auf Metall lesbar sein. Das ergibt dann ganz verschiedene Bauformen. Getagt wird hier z.B., um die Produktion in Bezug auf die Steuerung der Bauteile und der Betriebsdatenerfassung im ERP-System fit zu machen.

Und es geht noch viel mehr. Divers platzierte Tags können dazu benutzt werden, bewegliche Objekte anhand einer Ortsinformation zu steuern. Ein Praxisbeispiel gibt der automatisch geführte Staubsauger her, der sich auf einem „Smartfloor“ bewegt. Hier steckt die Intelligenz also auch im Boden, in dem in definierten Abständen RFID-Transponder eingebracht sind.

Das System ist nicht uninteressant, da hier keine zusaetzliche Sensorik für bspw. die Erkennung von Wänden notwendig ist. Der Automat bekommt seinen Weg durch die Kennungen der Transponder vorgezeichnet und man kann ihm mitteilen, wann welche Wege abzufahren sind, ganz abhängig davon, was an einem bestimmten Tag zu reinigen ist.

Bei uns im Smarthome befinden sich Tags in diversen Medien, in CDs, Buechern und ganz verschiedenen „Objekten“, NFC-Visitenkarten inklusive. Oder um etwa die ISBN-Nummer von einem Buch zu holen, den Datenbankeintrag in der eigenen CD-Datenbank zu finden, von einem Bild die Informationen über den Fotografen zu bekommen, oder noch einen Kauflink im Browser des Handy vorzuschlagen…